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Der soziale Aspekt

Eine Studie der Columbia University NY über die Motivation einer Teilnahme an Mamanet zeigt Gründe wie das Einbringen in die Gemeinschaft, persönliche Entwicklung und Selbstsicherheit, Förderung der Gesundheit und Fitness auf.

Eine Bachelorarbeit (2017) sowie eine Diplomarbeit (2019) der Universität Wien – Sportwissenschaften - bestätigen die internationalen Ergebnisse in Österreich. Die FH Burgenland untersucht derzeit im Rahmen einer Bachelorarbeit am Beispiel Mamanet inwieweit Teamsport für sozialarbeiterische Prozesse der Gesundheitsförderung und Integration nutzbar gemacht werden können.

Das Netzwerken, Integration, Fair Play, Inkusion Gemeinschaftsgefühl, Gewaltfreiheit in allen Belangen und die Vorbildwirkung in der Gesellschaft sind wichtige Elemente von Mamanet.

Finanzielle und/oder familiäre Bedingungen bzw. auch religiöse Hintergründe schränken Mütter bei sportlichen Aktivitäten ein. Daher spricht Mamanet gezielt Frauen an, die von sich selbst nicht glauben sportlich zu sein und versucht die Rahmenbedingungen (z.B. kostengünstige Angebote, Kinderbetreuung, Training nahe zum Wohnort, wenn nötig: keine Männer anwesend) für eine nachhaltige Teilnahme zu schaffen.

Gezielt dazu wurden z. B. Projekte im Gemeindebau, in Flüchtlingsheimen und Frauenhäusern gestartet.

Mamanet für Geflüchtete Frauen und ihre Kinder:

Mamanet wurde bisher in 13 Sozialeinrichtungen (Grundversorgungshäuser Caritas, Obdach Wien, Diakonie, Come2gether usw.) angeboten. Die Trainings mit vorwiegend Kinderbetreuung finden direkt in den Häusern statt, um das Vertrauen zu den Familien aufzubauen.

Einige Frauen aus diesen Projekten reisen inzwischen aus allen Ecken von Wien - oftmals über eine Stunde, öffentlich und alleine - zu den zwei wöchentlichen Kursen im UAB (Union Aktiv Brigittenau) Turnsaal des Ernst Happel Stadions an.

Einer dieser Kurse ist inklusiv und bietet auch Frauen mit Behinderung die Möglichkeit teilzunehmen.

Einige Frauen, die regelmäßig beim Ernst Happel Training teilnehmen, wollen auch im Ligabetrieb wettkampfmäßig Sport betreiben. Sie kommen auch zusätzlich in reguläre wöchentliche Vereinstrainings am Abend und spielen in Ligateams gemeinsam mit den österr. Frauenbis zu 5x die Woche. 

Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte betreiben ernsthaft Sport, nehmen am Wettkampfbetrieb teil und nehmen auch eine Vorbildwirkung innerhalb der Familie ein. Die Ehemänner unterstützen, kommen zu Spielen, feuern ihre Frauen an und kümmern sich um die Kinder, damit die Frauen Sport betreiben können.

Arbeitslose Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte werden bei der Ausbildung zur Mamanet Coach unterstützt. Sie arbeiten als Coaches und Kinderbetreuerinnen entgeltglich in Flüchtlingsheimen, Anfängerkursen und bei Mitmach -Stationen.

Im Mamanet Netzwerk wird über den Sport hinaus geholfen; Waschmaschinen wechseln die Besitzer, es wird gemeinsam gekocht, bei wichtigen Schul- und Amtsterminen geholfen und auch während Asylverfahren unterstützt.

Während der Coronakrise wurde von Mamanet eine Lernhilfeplattform eingerichtet, bei der die Österreichischen Mamanet Spielerinnen telefonisch Familien, denen es besonders schwer fällt zu Hause zu lernen, bei den Hausübungen helfen.

Sonderprojekte

Training und Ausbildung im Frauengefängnis

Trainings in der Justizanstalt Schwarzau (Frauengefängnis), bei der Justizbeamten und Insassinnen zu Mamanet Coaches ausgebildet werden.

Brückenprojekte

Mamanet wurde bereits 5x in IDIOMA A1-Integrationskursen der Diakonie Wien in unterschiedlichen Bezirken präsentiert.

Nach der Vorstellung erfolgte eine gemeinsame Exkursion im Rahmen der Kurse ins Ernst Happel Stadion zu geschlossenen Schnuppertrainings. Die Frauen können in weiterer Folge an den Vereinstrainings teilnehmen.

Die Deutschlehrerinnen verbreiten inzwischen Mamanet als Multiplikatorinnen in ihren Sprachgruppen.

Besonders erfreulich ist das von der VHS Linz initiierte gemeinsame Projekt, das vom Land Oberösterreich gefördert wird. Auch hier werden in VHS Sprachkursen Frauen zum Mit-machen motiviert. Im Oktober 2022 startet ein eigener VHS Mamanet Kurs, der von einer VHS-Trainerin, die bei der BSPA-Ausbildung im März 2022 zur Mamanet Coach ausgebildet wurde, durchgeführt wird.

Ukraine Projekte

Mit Mamanet meets Racketlon konnten bei zwei, gemeinsam mit dem Racketlon Verband Österreich (RFA - Racketlon Federation Austria), veranstalteten Events in Wien und Graz insgesamt mehr als 70 Flüchtlinge und Vertriebene bewegt werden. Zwei Stunden lang wurden die verschiedenen Sportarten ausprobiert und miteinander gespielt. Insbesondere (ukrainische) Flüchtlinge waren angesprochen und willkommen mitzumachen.

In Kooperation mit Train of Hope fand seit Kriegsbeginn eine wöchentliche Mitmach-Station in der Sport & Fun Halle Leopold statt.

Mamanet durfte im umgestalteten Ankunftszentrum jeden Mittwoch den geflüchteten Menschen aus der Ukraine ein wenig Freude bringen. Dieses Training wurde von einer Coach geleitet, die selbst aus der Ukraine geflüchtet und seit Projektbeginn bei Mamanet integriert ist.

Jeden Mittwoch gab es auch gleich um die Ecke im UAB Turnsaal des Ernst-Happel-Stadions eine Bewegungseinheit für alle Vertriebenen aus der Ukraine und ihre GastgeberInnen, die sehr gut angenommen wurde. 5 Teilnehmerinnen spielten bereits 3 Wochen nach dem Erstkontakt in Vereinen!!!

Schon 2018 startete erfolgreich ein Mamanet Kurs mit Kinderbetreuung im Haus Erdberg, dem damaligen Caritas Flüchtlingscamp. Das inzwischen geschlossene Haus wurde vom Roten Kreuz zur Betreuung von aus der Ukraine Vertriebenen wiederbelebt. Mamanet war das erste Sportangebot im Haus. Trainerinnen und Kinderbetreuerinnen sind ehemalige Bewohnerinnen des Hauses von damals, die schon länger ausgebildete Mamanet Coaches sind.

Bei allen Kursen waren Ukrainisch sprechende Coaches dabei und gab es Kinderbetreuung!

Inklusion

In der Tageswerkstätte Zurndorf

Der erste Kontakt mit der Tageswerkstätte Zurndorf entstand Anfang Mai 2022 beim Beachopening in Podersdorf. Die Klient*innen waren so begeistert, dass die Teamleitung um eine Wiederholung anfragte.

Beim Schnuppertraining vor Ort spielten gleich 20 Personen der Tageswerkstätten Neusiedl und Zurndorf einen ganzen Vormittag lang Mamanet. Alle konnten mitspielen, schließlich wurden die Regeln schon vor einigen Jahren gemeinsam mit dem Österr. Behindertensportverband für Menschen mit Beeinträchtigung adaptiert. 

Ein Aufstellnetz wurde schon organisiert und es wird fleißig gespielt. Bei der nächsten großen BSPA-Ausbildung in Wien sollen sowohl die Sport-Betreuer*innen als auch Klient*innen die Möglichkeit haben, zur Mamanet Coach ausgebildet zu werden.

Gewaltschutz

Darüber hinaus kooperiert Mamanet auch mit Organisationen wie z.B. StoP Stadtteile ohne Partnergewalt, Allianz Menschen.Würde.Österreich u.v.m..

Informationen bei: Elisabeth Speiser: speiser@mamanet.at